Mehrsprachigkeit: Bereicherung und Herausforderung

Multilinguisme : enrichissement et défi

Es lebe der Austausch! In unserer Grenzregion können wir in zwei Lebenswelten, der deutschen und der französischen, gleichzeitig zuhause sein. Was wir dafür brauchen? Noch mehr Sprachkompetenz: Jetzt die Sprache des Nachbarlands lernen!

Bild der Unterseite Sprache

In einer Grenzregion zu wohnen ist etwas ganz Besonderes: Wir haben relativ kurze Wege, um am Lifestyle des Nachbarlands, an seiner Kultur und Gemeinschaft teilzuhaben. Und wir sind vielfach in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen verbunden. Sicher stellen die unterschiedlichen Regelungen und Gepflogenheiten dabei manchmal eine Herausforderung dar. 

Diesen Austausch und die damit einhergehenden Chancen können wir lebendig gestalten, indem wir uns gegenseitig immer besser verstehen – und die jeweils andere Sprache. Schon 2006 hatte eine Umfrage am Oberrhein ergeben, dass die Sprachbarriere Deutsch-Französisch das größte Hindernis in puncto grenzüberschreitender Gemeinsamkeit ist. Die meisten würden ihre Sprachkompetenz gerne verbessern. 

Seither ist darum schon Einiges passiert. Im Elsass lernen 98 % der Kinder Deutsch bereits in der Vor- und Grundschule. Wer möchte, kann dort zweisprachig unterrichtet werden – einen Schultag auf Deutsch, einen auf Französisch. Und auch auf baden-württembergischer Seite lernen zunehmend mehr Menschen jeglichen Alters Französisch: für die Schule, im Beruf oder einfach im Alltag. 

Hier setzt die Partnerschaftskonzeption Baden-Württemberg & Frankreich neue Lernanreize und unterstützt beispielweise aktiv die Begegnungen zwischen Schulen. Wer jetzt das Thema mit der anderen Sprache erstmals oder wieder oder endlich so richtig anpacken möchte, für den gibt es eine Vielzahl hilfreicher Anlaufstellen. Sprachkompetenz verbindet: darum jetzt die Nachbarsprache lernen! 

Engagement der Zivilgesellschaft

Wie steht es mit der deutsch-französischen Mehrsprachigkeit in unserer Grenzregion? Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass sie tatsächlich eher abnimmt. Im Elsass und in Lothringen verstehen die jüngeren Generationen zwar die deutschen Mundarten, sprechen sie aber nicht im Alltag. Auf deutscher Seite schwindet gleichzeitig die früher im Südwesten bestehende französische Prägung. Außerhalb der Gymnasien hat der Französischunterricht hier stark abgenommen. Überall ist Englisch die erste Wahl bei Fremdsprachen. 

Deshalb ist aus der Zivilgesellschaft heraus eine Reihe von Initiativen für mehr Sprachkompetenz entstanden, zum Beispiel von Eltern, die sich für die Zweisprachigkeit engagieren und auf die Politik einwirken. Mit einfallsreichen neuen Ansätzen bauen sie Hemmungen ab und beweisen, dass wir unsere Nachbarsprache genauso außerhalb der Schule lernen können. Und dass wir sie überhaupt nicht perfekt beherrschen müssen, bevor wir miteinander reden können!

Sprache und Arbeitsmarkt

Das kommt immer öfter vor: Im regionalen Umfeld fehlt uns die passende Ausbildungsstelle oder der spannende Arbeitsplatz. Aber jenseits der Grenze gäbe es ein tolles Angebot. Viele Azubis oder Arbeitssuchende könnten sich ein grenzüberschreitendes Engagement auch vorstellen – wären da nicht die fehlenden oder unzureichenden Kenntnisse der anderen Sprache.

Aber hier gibt es Hilfe: Private wie öffentliche Initiativen vermitteln spezifisches Fachvokabular, frischen Dialektkenntnisse auf oder geben der Sprachkompetenz in „Sprachcafés“ den nötigen Schub. Einige erfolgversprechende Programme sind sogar sehr bekannt, hängen allerdings vom außergewöhnlichen Engagement einzelner Persönlichkeiten ab und meistens von der Unterstützung durch öffentliche Mittel. Je mehr wir diese Chancen also wahrnehmen, nutzen und am Leben erhalten, desto besser!

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